Position

3500 Hasselt, Belgien

Jahr

2014

Produkte

FW-5, FW-50

Protokoll

IEC 61850, IEC 69870-5-104, Modbus

Der Belgische Verteilnetzbetreiber Infrax stellt in seinem Versorgungsgebiet die Infrastruktur Strom, Gas und Abwasser und darüber hinaus auch Kabelfernsehen bereit. Mit etwa 1.400 Mitarbeitern sichert Infrax die Ver- und Entsorgung für 126 Kommunen im flämischen Gebiet Belgiens.

Beschreibung

Die Infrax betreibt eine Verbundleitstelle des Fabrikats Network Manager von ABB, welche die Informationen aller Medien im Versorgungsgebiet sammelt. Als Kommunikationsinfrastruktur dienen sowohl die eigenen Kupferkabel auf welchen ADSL realisiert wird, als auch Glasfaserkabel und GPRS-Dienste von Vodafone. Bei der Anbindung per Glasfaser oder ADSL sind ABB Fernwirkköpfe zwischengeschaltet; die GPRS-Kopplungen verbinden die Unterstationen hingegen über das Vodafone-Netz via Router und Firewall mit der Leitstelle. Für die Kommunikation der Fernwirkkomponenten wird durchgängig auf das Fernwirkprotokoll IEC 60870-5-104 zurückgegriffen. Bei der Ankopplung der ABB Schutzgeräte wird das neue IEC 61850 Protokoll genutzt. Im Hinblick auf die neuen Herausforderungen im Bereich der IT Sicherheit verwendet die Infrax SAE Komponenten der series5+ und sichert ihre Verbindungen durch Ende-zu-Ende VPN-Verschlüsselungen.

Strom – EEG

Auch im Gebiet der Infrax befi nden sich zahlreiche dezentrale Erzeuger wie Windenergie-, Biogas-, PV- und KWK-Anlagen. Bei etwa 50 EEG-Anlagen mit einer Nennleistung von mehr als 2 MW wird die Einspeiseleistung überwacht und bei Bedarf reduziert. Im Gegensatz zu den in Deutschland typischen Regelstufen 0, 30, 60, 100 %, sind in Belgien die Regelungsstufen 0, 50, 100 % oder 0, 33, 100 % üblich. Die Blindleistungsregelung erfolgt per Sollwert. Für das Einspeisemanagement liefert SAE anschlussfertige Fernwirkboxen auf Basis des net-line FW-5.

Strom – ONS

Im Bereich der Ortsnetzautomatisierung kommt bei der Infrax ebenfalls SAE Technik zum Einsatz. Beim Neubau größerer Ortnetzstationen mit mehreren Feldern greift man auf Driescher Schaltanlagen mit Lasttrenner und Motorantrieb zurück. Die SAE Fernwirktechnik wird dabei von Driescher direkt in der Schaltanlage verbaut. Um nicht für jede Schaltanlage eine separate FW-5 verwenden zu müssen, bat man SAE um die Entwicklung einer „Remote I/O“-Baugruppe. Dem Wunsch wurde mit der fl exiblen TBus-Erweiterung TBUS-T und TBUS-R entsprochen. Die Baugruppen erlauben es verteilte I/O Erweiterungsbaugruppen aus den separaten Schaltanlagen an nur eine FW-5 zu koppeln. Die Parametrierung wird durch Infrax-Mitarbeiter eigenständig vor Ort durchgeführt. Es gibt bei Infrax auch Driescher ONS die mit Leistungsschaltern ausgestattet sind; die dazugehörigen Schutzrelais werden per IEC 61850 an die SAE Fernwirktechnik angekoppelt.

Gas

Im Gasbereich werden die modularen net-line FW-50 Systeme zur Überwachung der Druckreduzierungsanlagen von 65 auf 15 bar und der Odorierungsanlagen genutzt. Durch die Kontrolle der Eingangs- und Ausgangsdrücke an den Druckplatten werden die Differenzdrücke und Durchfl ussgeschwindigkeiten des Gases erfasst. Diese können wiederum zur Überwachung einer fehlerfreien Funktion der per Modbus angeschlossenen Fiorentini Flow-Computer genutzt werden.

Abwasser

Das Regen- und Abwasser der privaten Haushalten im Versorgungsgebiet der Infrax wird über Rohrleitungen unterirdischen Sammelbecken zugeführt. In diesen Sammelbecken sind typischerweise typischerweise je zwei Pumpen redundant installiert, welche das Wasser bei entsprechendem Füllstand der Becken in die jeweiligen Kläranlagen weiterleiten. Mit SAE Technologie werden die Füllstände überwacht und die Pumpen gesteuert. Infrax verfügt über mehr als 200 Pumpen mit einer Leistung von jeweils 1 bis 3 kW.

Vorteile der SAE Technik

Die Intention der Infrax für den breiten Einsatz von SAE Technologie war es, für alle Anwendungsbereiche ein einheitliches System zu implementieren. Dazu trugen insbesondere die umfassenden aber dennoch komfortablen Parametrierungsmöglichkeiten mit dem Softwaretool setIT bei. Durch eine setIT Schulung in Köln wurden die Mitarbeiter der Infrax-Fachabteilung in die Lage versetzt, ihre Projekte für die unterschiedlichen Anwendungsfelder vollkommen eigenständig aufzubauen und die Fernwirksysteme entsprechend zu konfigurieren. Insgesamt wurde die hohe Flexibilität der SAE, der klare Wille zur kreativen Diskussion und Auseinandersetzung mit neuen Aufgabenstellungen sowie der vorbildliche Support gelobt.

„Wenn ich per Mail eine präzise Frage stelle, habe ich in der Regel nach einer Stundeeine gute Lösung für mein Problem!“
Johan Vanzurpele von Infrax