Position

Hamburg

Jahr

Seit 2009

Produkte

FWG-50

Protokoll

IEC 60870-5-101, IEC 60870-5-104

Gerade in dicht besiedelten Regionen wie Hamburg, wo etwaige Netzausfälle meist eine große Anzahl von Haushalten und Unternehmen betreffen, müssen die Netzverantwortlichen einen genauen Überblick über die Situation im Netz haben und eine Vielzahl von Stationen überwachen.In den Zuständigkeitsbereich des Verteilnetzbetreibers Stomnetz Hamburg GmbH fallen über 7.000 Stationen.

Beschreibung

Die fernwirktechnische Ausstattung eines gewissen Anteils dieser Stationen (z.B. Stationen mit hoher Bedeutung für die Netzstabilität oder Stationen an strategisch wichtigen oder schwer zugänglichen Positionen) geht zwar mit initialen Aufwänden und Kosten einher, stellt aber langfristig gesehen die wirtschaftlichste Lösung dar: durch die Möglichkeit, bei Netzunterbrechungen durch Kurz- und Erdschlüsse von der zentralen Netzleitstelle aus schalten und steuern zu können, lassen sich die Netzausfallzeiten, also Einbußen in der Versorgungssicherheit, signifikant reduzieren – und somit negative Auswirkungen auf die erzielbaren Netzentgelte vermeiden.

Standardisierung als Schlüssel zum Erfolg

Damit die Fernwirktechnik für große Verteilnetzbetreiber wie Stromnetz Hamburg nicht nur die Versorgungssicherheit optimiert, sondern auch die Implementierung der Technik wirtschaftlich bleibt, hat SAE ein ganz besonderes Produkt entwickelt: die Fernwirkstation net-line  FWG-50. Eine wesentliche Stellschraube für eine wirtschaftliche Integration von großen Stückzahlen ist die sinnvolle Standardisierung der Systeme. Da im Netzgebiet der Stomnetz Hamburg aber Kompaktstationen diverser Fabrikate und Bauformen parallel zum Einsatz kommen, war die Definition eines einheitlichen Standards auf Basis von Standardkomponenten (z.B. FW-5 oder FW-50) aufgrund der zum Teil sehr begrenzten Platzverhältnisse in den Stationen nicht möglich.


Das net-line FWG-50 wurde bereits 2009 nach den Wünschen der Vorgängergesellschaft der Stomnetz Hamburg, der Vattenfall GmbH, speziell für die Automatisierung von 10 kV-Anlagen in Hamburg und Berlin konzipiert. Eine Besonderheit dieses Systems ist die Unterbringung in einem Metallgehäuse als Rahmen-Einschub und die Prozessanbindung über einen seitlich angebrachten Harting-Stecker. Die Bauhöhe von nur 8,8 cm bei 60 cm Tiefe wurde an die engen Platzverhältnisse in Kompaktstationen angepasst und ermöglicht die Unterbringung des Gerätes innerhalb der Anlagen. Neben der Fernwirkeinheit stellt das Gehäuse auch Raum für eine Kommunikationskomponente z.B. TETRA-Funkmodem, DSL-Modem, WT-Standleitungsmodem oder eine sonstige Schnittstelle bereit. Die Geräte können bei Stromnetz Hamburg im zentralen Labor vorbereitet, parametriert und geprüft werden. Je nach technischen Anforderungen der Zielstation, wie Übertragungsweg (unterschiedliche Modems, V24, Ethernet), Anzahl der Leistungsschalter usw., wird das Produkt ausgerüstet und parametriert. Die fertigen Fernwirkstationen werden dann an die jeweiligen Zielstationen ausgefahren und vor Ort mit wenigen Handgriffen eingebaut. In den Hamburger Kompaktstationen können die Geräte oberhalb der Leistungsschalter in einem Einschub platziert werden. In den begehbaren Stationen werden sie an der Wand befestigt.

Erfolg geht in die nächste Runde

Nach dem mehrjährigen, erfolgreichen Projektverlauf wurde das Anforderungsprofil hinsichtlich einiger technischer Spezifikationen ergänzt und erneut ausgeschrieben. So werden jetzt beispielsweise lokale Kurz- und Erdschlussrichtungsanzeiger oder Netzanalysesysteme über eine RS-485 Schnittstelle in der Front der Geräte per Modbus eingebunden. Im Rahmen der erneuten Ausschreibung hat SAE auch den Wechsel auf eine neue CPU-Generation vollzogen, welche zusätzliche Leistungsreserven und diverse neue Features im Bereich der IT-Sicherheit bietet.
Auch diesmal entschied man sich für die Lösung aus unserem Haus. Wir freuen uns über den erneuten Erfolg und den Auftrag zur Lieferung der zweiten Generation des FWG-50 an einen zufriedenen Kunden.

Fazit

Stromnetz Hamburg profitiert nicht nur technisch und operativ vom Einsatz des FWG-50: durch clevere Standardisierung und optimierte Prozesse konnte der Integrationsaufwand deutlich reduziert und damit wirtschaftliche Vorteile erzielt werden. In der Hansestadt sind derzeit bereits über 1.000 FWG-50 im Einsatz.
Auch für andere Netzverantwortliche, die viele Stationen bestücken und betreuen müssen, ist das FWG-50 absolut zu empfehlen.