Position

Stuttgart

Jahr

Seit 2015

Produkte

BCU-50

Protokoll

IEC 60870-5-104

Die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) ist einer der größten und modernsten Nahverkehrsbetriebe in Deutschland und wurde für ihre Leistungen in den letzten Jahren mehrfach ausgezeichnet. Die SSB sorgt für die Mobilität in der Landeshauptstadt Stuttgart und sichert damit die Funktionsfähigkeit der Stadt und die Lebensqualität ihrer Einwohner.

Beschreibung

Gut 500 Busse und Bahnen sowie rund 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind täglich im Einsatz. Fast 970.000 Menschen wohnen im Verkehrsgebiet. An jedem Werktag nutzen fast 600.000 Menschen eine oder mehrere der 72 SSB-Linien.

Seit 1986 hat man in den 10 kV Fahrstromunterwerken Fernwirkanlagen für Schalt-, Mess- und Überwachungshandlungen verbaut. Bis heute sind ca. 100 Fernwirkanlagen im Einsatz, die im Wesentlichen folgende Aufgaben erfüllen:

  • Schalten und Überwachen der Fahrspannung, Niederspannung, Haltestellenbeleuchtung, Tunnelbeleuchtung und Weichenheizung
  • Steuern von Rolltreppen, Rolltoren, Brandschutztoren und Lüftungsanlagen
  • Überwachen von Fehlerspannungen, Temperaturen, Störmeldungen

Modernisierung

2015 wurde der Entschluss zur Modernisierung der in die Jahre gekommenen Fernwirkanlagen gefasst. Zunächst sollten 60 Anlagen in den Unterwerken (UW) erneuert und weitere 20, vornehmlich kleinere Anlagen, in den Haltestellen  aufgebaut werden.
Im Rahmen einer Ausschreibung setzte sich das net-line BCU-50 und das kleinere net-line FW-5 System gegen die gängigen Wettbewerber durch. Mit einer Komplettlösung hatte SAE alles aus einer Hand angeboten, also auch das Aufstellen der Schaltschränke mit der gesamten Montage, Installation und der nahtlosen Integration vor Ort in den Unterwerken. Die Ausführung erfolgte durch unseren erfahrenen Anlagenbau, mit Unterstützung von SSB Personal. Nur die Anlagenkonfiguration der Fernwirkstationen wollte der Kunde selber erstellen. Dafür gibt es bei SAE die innovative und sehr komfortable Parametriersoftware setIT. Mit wenigen Klicks kann damit die Anlage schnell und einfach konfiguriert und umfangreiche Diagnosefunktionen eingestellt werden. Nicht noch einmal wollte sich die SSB in die Abhängigkeit eines Herstellers begeben.
Mit dem BCU-50 haben wir ein äußerst robustes, modulares Feldgerät mit hoher Funktionalität und Zuverlässigkeit geliefert, welches die gestellten Anforderungen in den Fahrstromunterwerken perfekt abdeckt. Je nach Ausbaugröße waren für den Einbau in den Schaltschrank mehrere BCU-50 Baugruppenträger mit 19“ Einbaurahmen erforderlich, die über integrierte Ethernet Switche miteinander verbunden sind. Optimiert wird das Ganze mit einem speziellen BCU-Rack, worüber alle Anschlusskabel sauber nach hinten geführt und in flexiblen Kabelschläuchen abgefangen werden können.
Auch in den Technikschränken der Haltestellen werden zukünftig FW-5 Fernwirksysteme ihre Arbeit verrichten. Sie sollen das Schalten der Haltestellenbeleuchtung übernehmen, falls mal die Netzwerkverbindung gestört sein sollte. Dafür wird ein eigens von der SSB geschriebenes SPS Programm im FW-5 hinterlegt. Für ein weiteres Projekt wurde ein sog. TBUS remote I/O eingesetzt. Diese TBUS-Verlängerung bietet eine einfache und kostengünstige Möglichkeit mehrere FW-5 Erweiterungsbaugruppen in unterschiedlichen Schaltfeldern zu platzieren die dann nur über ein Patchkabel mit dem FW-5 Basisgerät verbunden werden. Damit können bis zu 1.000m überbrückt werden.

Flächendeckend verbunden

Die Fernwirkanlagen sind über das gesamte Stadtgebiet verteilt und über sogenannte HiPER-Ringe (hochverfügbare LWL Netzwerke) per Ethernet-LAN TCP/IP  verbunden, um darüber Schalthandlungen von der Betriebsleitstelle (IDS) wie von der Netzwarte (Kisters) auszuführen. Dabei wird durchgängig das TCP/IP-basierende Fernwirkprotokoll IEC 60870-5-104 gefahren.
Für das BCU-50 wie für das FW-5 gibt es, zur individuellen Erweiterung, eine große Auswahl an Baugruppen sowie zahlreiche Kommunikationsmöglichkeiten, die mittels unterschiedlicher Protokolle und Schnittstellen eine Ankopplung von Leitsystemen und Schutzgeräten zulassen, egal von welchem Hersteller.

Unser Bestreben, Lösungen anzubieten, die kundenorientiert sind, kommentierte die SSB so:
„Bis ins Detail durchdachte Funktionalität, praxisrelevantes Know-how, anwenderfreundliche Konfigurationssoftware, optimale und kosteneffiziente Lösungen, große Auswahl an Kommunikationsmöglichkeiten, hohe IT-Sicherheit nach BDEW Whitepaper.“